Die neue Ausgabe 397 der südnordpolitischen Zeitschrift iz3w ist erschienen. Auf unserer neuen Homepage stehen zahlreiche Heftinhalte kostenfrei zur Verfügung. Es gibt aber auch die Möglichkeit eines Online-Abos für sämtliche Texte und Podcasts.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das iz3w-Team.
Vieles, was in dieser Gesellschaft als normal gilt, engt ein, schließt aus und macht unsichtbar: Die heteronormative Identität, Nationalismus und Rassismus, Barrieren oder Grenzen. Davon sind am häufigsten jene betroffen, die nicht der dominierenden Identität entsprechen. Wer davon abweicht, gilt als ‚das Andere‘. Doch diese ‚Anderen‘ wehren sich gegen die Ausschlüsse, die ihnen aufgrund gesellschaftlicher Zuschreibungen widerfahren – und das oft gemeinsam. Hier beginnt die widerständige Identitätspolitik.
Weltweit führen Menschen Kämpfe, die sich als identitätspolitisch charakterisieren lassen, doch selten werden sie von den Handelnden selbst so betitelt. Wir liefern Beispiele von strategischer Identitätspolitik und fragen, an welchen Stellen diese ins Ideologische kippt. Dabei ist eines sicher: Richtig ernst mit der Identitätspolitik meinen es vor allem die Rechten. Das Dossier fragt: Was heißt Identitätspolitik überhaupt? Und geht Emanzipation besser mit ihr oder ohne sie?
Inhaltsübersicht
Druck von der Straße
Hefteditorial
Dossier: Identitätspolitik
Wer ist eigentlich ‚wir‘?
Editorial
»Identität ist kein Selbstzweck«
Interview mit Lea Susemichel über Identität und Solidarität
Kritik und Betroffenheit
Identität im Antirassismus
von Ulrike Marz
Wir saufen alle gemeinsam ab
Die Queerfeindlichkeit ist das Problem
von Bilke Schnibbe
Unter Tage
Queerer Aktivismus in Georgien
von Elisabed Gedevanishvili
Massaker und Migration
Indigenität bei den Tuareg
von Ronald Niezen
Identität und Gewalt
Partikularismus und Vielfalt in Indien
von Thomas K. Gugler
Das hungrige Loch in der weißen Identität
Über Cultural Appropriation
von Felix Riedel
Es kann nur (m)eine geben
Zur Argumentation rechter Identitätspolitiken
von Katrin Degen
»Wokeness ist ein Kampfbegriff«
Interview mit Veronika Kracher zum Kampf um Deutungshoheit
Politik und Ökonomie
Sudan: »Keiner von beiden kann gewinnen«
Interview mit Mario Wolf über den inneren Krieg
Südafrika: Der blutige Kampf um eKhenana
Angriffe auf informelle Siedlungen
von Jeannine-Madeleine Fischer
Flucht & Migration: Lebensrettung unerwünscht
NGO-Schiffe stoßen auf politische Hürden
von Antonia Ziebritzki
Thailand: An der Schwelle zur Demokratie
Bei den Wahlen verliert das Militär
von Oliver Pye
Taiwan: Da schau weg
Manche Bilder aus Taiwan wirken in China subversiv
von Astrid Lipinsky
Kultur und Debatte
Musik: Zwischen Kartell und Hedonismus
Corridos Tumbados aus Mexiko
von Nikolas Grimm
Indien: Das schreiben wir um
Die Erinnerungspolitik wird hinduisiert
von Michael Gottlob
Antirassismus: »Wir kämpfen für das Recht, unsere Kinder zu sehen«
Interview mit David Macou über DDR-Vertragsarbeiter*innen
Film I: Weißer Retter auf Pandora
Zur Kritik an den Avatar-Filmen
von Meike Bischoff
Film II: Erinnerungen an die Zukunft
Afrikanischer Futurismus beim Freiburger Filmforum
von Fabian Lutz
Rezensionen
Für Menschenrechte das Leben lassen
Gilda Sahebi: Unser Schwert ist Liebe. Die feministische Revolte im Iran
Ein Hallelujah für die Flex
Max Czollek: Versöhnungstheater
Das Beste aus zwei Welten
Mona Ameziane: Auf Basidis Dach
Reden über ein missverstandenes Land
Noa Tishby: Israel & Meron Mendel: Über Israel reden
Die Zeitschrift kann für € 6,00 in zahlreichen Buchhandlungen und Bahnhofsbuchhandlungen oder zzgl. 1,70 Euro für Porto und Versand direkt beim informationszentrum 3. welt (iz3w) bezogen werden. In unserem Online-Shop bieten wir neben der gedruckten Version auch eine PDF-Ausgabe an.