In dieser Sendung schauen wir auf fossile Aktivitäten in Kolumbien und in Ostafrika.
Mit seinem jüngsten Energiebericht hat das ugandische Ministerium für Energie den Begriff der inklusiven Energiestrategie stark betont. Inklusive meint hier: alle Möglichkeiten der Energiegewinnung in Betracht ziehen. Auf dem Weltklimagipfel in Dubai gruppierten sich viele Länder des Globalen Südens um diesen Begriff, um die Nutzung ihrer fossilen Vorräte - also einen Stopp der Erschließung fossiler Energie - zu verhindern.
Uganda ist eine treibende politische Kraft bei der Erschließung fossiler Ölreserven und dem Bau von Pipelines. Seit 2006 bemüht sich Uganda darum, eigene Rohölreserven im Westen des Landes nutzbar zu machen. Diesen Monat soll mit dem Bau der Ostafrikanischen Rohölpipeline begonnen werden – um darin Rohöl vom Albertsee bis an den Indischen Ozean zu transportieren und von dort auf den Weltmarkt zu verschiffen. Uganda und Tansania haben die Vorbereitungen zum Bau der Pipeline laut ostafrikanischer Medienberichte weitgehend abgeschlossen, doch es gibt Klagen und Widerstände.
Gemeinsam mit unserem Partner Witness Radio Uganda berichten wir in den kommenden Monaten vermehrt über die Zweifel und Repressionen, die mit dieser Pipeline aufkommen. In dieser Sendung geben wir einen Überblick über dieses fossile Megaprojekt. Zudem informieren wir mit den EACOP Schlagzeilen über neue Entwicklungen im Nachrichtenformat.
Zudem schauen wir nach Kolumbien. Das Land gilt für Deutschland als Schlüsselpartner in der Energiewende. Der Import von Steinkohle ist Teil davon.
Einstündige Sendung jetzt hören
Die Magazinbeiträge
Ein Rechercheteam in der Gemeinde Kyotera | Foto: AFIEGO und Witness Radio Uganda
Einführung in die Kontroversen rund um die Ostafrikanischen Rohölpipeline (23:06 min)
In der Region Hoima in Uganda wurden 2006 Ölvorkommen entdeckt. Diese stehen im Zentrum einer Kontroverse: Auf der einen Seite macht sich die ugandische Regierung Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung, auf der anderen Seite gibt es Zwangsumsiedlungen, unzureichende Entschädigungen und Umweltbedenken. Einen Einblick in ihre jeweiligen Perspektiven auf den geplanten Bau der ostafrikanischen Rohölpipeline EACOP gewähren Anwohner*innen, eine Umweltschützerin und die Ministerin für Energie und Mineralien in Uganda.
Einführend fassen Geoffrey Ssebaggala von Witness Radio Uganda und Julia Duffner vom südnordfunk die Kontroversen zusammen und informieren über Hintergründe des geplanten Baus der Pipeline. Zu Wort kommen die Anwohner*innen Twijjikye Wilberforce, Wellen und Tugume Racheal, zudem Diana Nabiruma von Africa Institute for Energy Governance (AFIEGO) sowie Ruth Nankabirwa vom ugandischen Entwicklungsministerium für Energie und Mineralien. Eine gemeinsame Produktion von Witness Radio Uganda und dem südnordfunk.
… rund um die East African Crude Oil Pipeline EACOP, das fossile Megaprojekt der Ostafrikanischen Rohölpipeline
Teil 2: Lizenzen für Erdgas, LNG und Erdöl in Ostafrika +++ Ölexport von der DR Kongo anvisiert +++ Arbeitet die halbstaatliche chinesische Ölgesellschaft CNOOC mit dem ugandischen Militär zusammen? Fischergemeinden von der Ölförderung betroffen +++ In Planung: Eldoret-Kampala-Kigali Pipeline für raffinierte Erdölprodukte +++ Festnahmen und Einschüchterungen von Jurist*innen und Umweltexpert*innen in Tansania und Uganda +++ Klage gegen Rückversicherer wie die MARSH MCLennon Group +++
Link zum Skript Link zum Audio EACOP Schlagzeilen Teil 1
Kohlemine über Tage in Cerrejón, Kolumbien | Foto: Castillo | CC BY-NC-ND 2.0 Deed
Reportage
Kolumbien: »Deutschland und Kolumbien verbindet der Übergang von der fossilen in die erneuerbare Energieerzeugung«, so Wirtschaftsminister Robert Habeck. Aktuell ist Kolumbien ein wichtiger Zulieferer von Steinkohle, die bis 2030, zum beschlossenen Kohleausstieg, in deutschen Kraftwerken verfeuert wird. Danach soll das Land in Südamerika Lieferant grünen Wasserstoffs werden. Die negativen Folgen des jahrzehntelangen Kohleabbaus sind in den betroffenen Regionen schon heute allgegenwärtig. Was fordern die betroffenen Menschen in Kolumbien von der deutschen Politik und Wirtschaft? (11:06 min)
► In eigener Sache | 8. März ist jeden Tag | Artikel und Hörbeiträge