monatliche Übersicht über die Audiobeiträge und die Magazinsendung

 
     südnordfunk #113                                 zur Webansicht
 
 

     Die iz3w Magazinsendung im Oktober

  
 
Ob bei Nord-Süd-Partnerschaften, ob in der Klimapolitik oder im Kampf gegen Grenzregime: Überall holt uns das Erbe der kolonialen Verbrechen ein. Machtasymetrien sind tief in die Strukturen eingeschrieben, in denen sich politische und zivile Akteure, Menschenrechtsaktivist*innen und Medienmachende bewegen. Das spürt auch der südnordfunk. Um solidarisches Agieren gemeinsam mit unseren Partner*innen zu verhandeln, braucht es einen offenen Austausch über Stolpersteine. Warum diese Worte?
 
Durch unsere diesjährige Partnerschaft mit der Refugee-Redaktion Our Voice und mit Afrique-Europe-Interact werden wir immer wieder vor die Frage gestellt: Wie können wir voneinander lernen, unsere diversen Persepktiven verhandeln und angemessen für unserer Hörer*innen aufbereiten?
 
Das Sammeln von Stimmen aus dem Globalen Süden mag zwar Stimmen von dort in den hiesigen Medien präsenter und hörbar machen. Doch solidarisches Agieren geht weiter: Wir wollten nicht nur die von einer Reise mitgebrachten Audioschnipsel für deutschsprachige Radioprogramme nutzen, sondern im Austausch mit den togoischen Akteuren bleiben. Das zumindest ist ein erster Schritt, Machtasymetrien nicht einfach hinzunehmen.
 
Die in Sokodé aufgenommenen Stimmen von Bauern, Bäuerinnen und Aktivist*innen sollen auch dort im Radio hörbar sein. Die Reportage lief bei Radio Tchaoudjo aus der Stadt Sokodé im Zentrum Togos auf französisch. Radio Tchaoudjo organisierte gemeinsam mit dem Netzwerk Afrique-Europe-Interact einen Austausch mit weiteren Akteuren vor Ort. Einige Statements daraus wurden nun wiederum für die Oktobersendung des südnordfunk zusammengeschnitten.
 

Euer südnordfunk Team im iz3w

 

 Sendung jetzt hören  

 
 

Die Magazinbeiträge

Speaker auf dem SDG Hochschultag

Plädoyer von Assunta Muthoni für die Dekolonisierung von Strukturen und Wissen in 
Nord-Süd-Hochschulpartnerschaften | Foto: Videostill ACT/ABI
 

»Nicht nur das Wissen, auch Strukturen dekolonisieren!«

Einblick in die SDG-Hochschultag zu Nord-Süd-Partnerschaften

 
Wenn Akteure aus Nord und Süd eine Partnerschaft eingehen, stehen sich oftmals Ungleichgewichte gegenüber. Sie werden durch asymmetrische Strukturen und ihr koloniales Erbe im Denken und in der Praxis herausgefordert. Im Juni 2023 fragte der Hochschultag in Freiburg nach Stolpersteinen bei Partnerschaften zwischen Nord und Süd in Lehre und Forschung.
 
Was dort diskutiert wurde, ist auch für Nord-Süd-Partnerschaften allgemein erhellend. Ein Zusammenschnitt des südnordfunk mit Beiträgen von Grace Diabah, Kodirektorin am Merian Institute for Advanced Studies der University of Ghana, Assunta Muthoni und Sandra Ángel Moreno (Masterstudierende), sowie Melinda Madew, Professorin für Internationale soziale Arbeit Evangelische Hochschule Ludwigsburg.
 
 
 
 

»Aktiv gegen die Klimawandel in Togo«

Stimmen aus Radio Tchaoudjo aus Nordtogo

 
 
In der jüngsten Reportage des südnordfunk zu Togo wurde deutlich, dass insbesondere Kleinbauern- und Bäuerinnen sowie Viehhirten unmittelbar von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Nicht selten treibt die Zerstörung von Lebensgrundlagen die Menschen in die Migration.
 
In einem Nachklapp zu dieser Reportage hört ihr nun Forderungen und Einschätzungen über mögliche Lösungsstrategien im Umgang mit dem Klimawandel von aktiven Menschen vor Ort: Razakou Aboubakari ist Koordinator des Netzwerks Afrique-Europe-Interact in Togo und Schuldirektor in Sokodé. Tchedre Saharou ist Umweltschützer und arbeitet als Lehrer. Er engagiert sich in einer NGO, die sich für die Vermeidung von Müll einsetzt. Rachel Awoussi Boyindjo ist Soziologin und Direktorin der NGO »Dimension Humaine«. Und Rouby Traoré ist Journalistin und arbeitet im Radio Our Voice, der migrantischen Redaktion von Radio Dreyeckland in Freiburg. Von Lars Springfield.
 

Interview

Togo | Die Folgen der industriellen Ausbeutung durch HeidelbergCement

 

HeidelbergerCement, jetzt Heidelberg Materials, ist die weltweite Nummer 1 bei Zuschlagstoffen und Beton und die weltweite Nummer 2 bei Zement. Das Unternehmen ist seit 1984 in Togo tätig. Sie bauen Klinker für die Zementproduktion ab. Im Jahr 2015 investierte HeidelbergCement 250 Millionen US Dollar in Togo, um eine Schlüsselrolle im westafrikanischen Bausektor zu spielen. Die Folgen der industriellen Ausbeutung für Menschen, Tiere und die Natur durch HeidelbergCement sind gravierend: Luftverschmutzung, Zerstörung der Küstenfischerei, hohe CO2-Emissionen bei der Zementherstellung, Ausbeutung von Mensch und Natur.

Dagegen kämpft seit vielen Jahren das Centre pour la Justice Environnementale-Togo (CJE-Togo), auf Deutsch Zentrum für Umweltgerechtigkeit-Togo (CEJ-Togo). Es will die sozioökonomischen und kulturellen Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessern, im Rahmen eines nachhaltigen und partizipativen Ansatzes. Rouby Traoré hat mit Kwami Kopondzo gesprochen. Er ist Geschäftsführer des Zentrum für Umweltgerechtigkeit-Togo.

 
 

Tritha - die »Indische Nina Hagen«

Starke Zeichen gegen Korruption und Patriarchat

 

Die Musikerin Tritha wird gerne auch als »Indische Nina Hagen« bezeichnet. Nichts gegen Nina Hagen, dicgh dieser Vergleich greift zu kurz und ist unserer westlichen Brille geschuldet. Nein, die Musikerin Tritha ist viel mehr.

Tritha Sinha wuchs im Kalkutta auf und pendelt seit vielen Jahren zwischen Neu Dehli und Paris, wo sie jeweils in vielen Musikprojekten und Bands aktiv ist. Ihre Musik ist auch viel mehr als Punk: als klassisch ausgebildete Sängerin, mischt sie traditionelle Folkmusik mit Psychedelischen Klängen, Krautrock und Electronics und transportiert so die typisch indische Musikkultur in den Rest der Welt. Unzählige Auszeichnungen gewann sie bereits, neben ihren musikalischen Kooperationen arbeitet sie auch seit vielen Jahren in der Musiktherapie, die besonders auf die heilende, vibrierende Kraft von Tönen und Sounds setzt.

Die BBC nannte sie einst auch Musikaktivistin, denn neben der Kraft des Sounds setzt sie auch in ihren Lyrics – größtenteils in Sanscrit gesungen - starke Zeichen gegen Korruption, das Patriarchat und die Zerstörung von »Mutter Erde«. Aber warum ist die Erde eigentlich als weiblich gedacht?

 

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