monatliche Übersicht über die Audiobeiträge und die Magazinsendung

 
     südnordfunk #111                                 zur Webansicht
 
 

     Die iz3w Magazinsendung im August

  
 
Diesmal geht's im südnordfunk um weibliche Kämpferinnen. Frauen* kämpfen an vielen Fronten: seien es politische Kämpfe wie im Feminismus oder auch - ganz wörtlich - physische, militärische Auseinandersetzung mit Waffen. Ist von kämpfenden Militärs die Rede, so kommen einem nur selten als erstes weiblich gelesene Personen in den Sinn. Zu sehr ist Krieg mit Männlichkeit oder gar toxischer Männlichkeit assoziiert.
 
Doch auch Frauen griffen seit jeher zu den Waffen. Weil sie mussten oder weil sie es wollten. Für manche war und ist es ein Akt der Emanzipation, oft werden sie schlicht und ergreifend gebraucht.
 
In dieser Sendung schauen wir exemplarisch Kampfkontexte, in denen Frauen kämpferisch ihr Leben einsetzen, wenn es sein muss, auch mit Waffengewalt. Wir bewegen uns nach Kolumbien, wo die paramilitärische Guerilla Truppe FARC aktiv ist, nach Tigray, wo sich in den 1980er Jahren für Frauen die Chance bot, im Kampf gegen ein repressives Regime aus ihren Geschlechterrollen auszubrechen. Und wir schauen in den Iran, der leider wieder weitgehend von der medialen Bildfläche verschwunden ist; die Proteste und vor allem Repressionen gehen aber ungehindert weiter. Zuerst fällt der Blick in den Sudan, wo seit April erneut Krieg herrscht.
 
Am 24. August erscheint die neue iz3w, als Print und als Online-Magazin. Ein Dossier wird sich ebenfalls der Frage von Genderstereotypen in (bewaffneten) Kämpfen widmen.

das südnordfunk Team im iz3w

 Ganze Sendung hören

 

Stoff auf die Ohren

Feministischer Kampf für die Demokratie im Sudan, Karthum 2019: Eine junge Frau hat »Just Fall« auf ihren Arm geschrieben. Sie fordert damit den Rücktritt von Präsident Omer Al Bashir und seiner Regierung | Foto: Ola A. Alsheikh | CC BY-SA 4.0

Interview

Sudan | Kriegerinnen* und Friedensengel – Weibliche Diversität in kriegerischen Auseinandersetzungen

 

Vor allem Frauen und junge Menschen jagten im Frühjahr 2019 den Diktator Omar Al-Baschir mit friedlichen, entschlossenen Protesten aus dem Amt. Viele von ihnen warnen seitdem unermüdlich: Solange die Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Sudan weitergeht und die Täter in der Übergangsregierung sitzen, kann es keinen Frieden geben. Seit April herrscht wieder Krieg im Land zwischen dem sudanesischen Militär und der paramilitärischen Einheit Rapid Support Forces (RSF).

Unsere südnordfunk Kolleginnen Lisa und Antonia sind u.a. in Kontakt mit der Sudanesischen Frauenrechtsaktivistin Manal Alawal, die mittlerweile ihr Land verlassen musste. Dank eines Recherchestipendium des Journalistinnenbunds verfolgen Lisa und Antonia weibliche Diversität in kriegerischen Auseinandersetzungen im Globalen Süden. Lisa gewährt einen kurzen Einblick in die Recherchen zum Sudan.

 

 

 
 
Fimstill aus einem Musikclip: Der auf traditionellen Elementen basierende Hip Hop Song des Künstlers Asfaw Girmay, bekannt als Kol’a Tigray, gesungen von Rahel Haile, war über 16 Wochen unter den 40 besten Charts in Tigray. Traditionelle und militärische Ikonografien verschmelzen hier. Quelle
 
Reportage

»Jetzt haben wir wie die Männer Gewehre«

Ambivalente Gleichberechtigung in der Befreiungsfront in Tigray

 
Die Volksbefreiungsfront von Tigray ist für ihren hohen Anteil an Frauen bekannt, die damals gegen das äthiopische Derg Regime und jüngst im Bürgerkrieg mit der Zentralregierung ihre Waffen erhoben. In den 1980ern nutzten Frauen den bewaffneten Befreiungskampf als Gelegenheit, ihre Teilnahme mit dem Streben nach Gleichberechtigung zu verbinden. Frauen entwickelten während des historischen Bürgerkriegs eine kollektive Identität, die auch androgyne Einstellungen und Verhaltensweisen umfasste, die traditionellen Geschlechternormen widersprachen.
 
Zwischen dem persönlichen Streben für gleiche Rechte und einer propagandistischen Mobilmachung im jüngsten Bürgerkrieg für den Machtkampf zwischen der TPLF und der äthiopischen Zentralregierung liegen tiefe Abgründe. Angela Veale erinnert sich an Probleme bei der Demobilisierung, und Beza Negewo Oda beleuchtet die Narrative ehemaliger Kämpfer*innen, und Temesgen Asfay spricht über erkämpfte Gleichberechtigung.
 
 
 
 
Filmrezension

Kolumbien | Was, wenn wir die Macht hätten? Tagebuch einer Guerillera

 
Wenn Frauen zu den Waffen greifen, bewahrt sie das nicht davor, als Erstes auf ihr Äußeres reduziert zu werden. So auch im Fall von Tanja: das »hübsche Gesicht« der Guerilla wurde sie genannt (so titelte einst die FAZ). Über diese facettenreiche Persönlichkeit hat Marcel Mettelsiefen eine spannende Dokumentation gedreht: »Tanja - Tagebuch einer Guerillera«. Britt Weyde hat sich den Film angeschaut.
 
Tanja Nijmeijer, eine niederländische Studentin, reist nach Kolumbien, um ihre Leidenschaft für die Rechte der Bauern zu erforschen. Dort trifft sie auf die FARC, eine linksgerichtete Guerilla-Gruppe, und schließt sich ihnen an. Schnell wird sie zum Gesicht der Organisation bei Entführungen und Bombenanschlägen und steigt in den Rängen auf. Als Schlüsselfigur bei den Friedensverhandlungen mit der kolumbianischen Regierung spielt sie eine wichtige Rolle bei der Beendigung des Krieges. Heute, viele Jahre später, lebt Tanja in ständiger Angst um ihr Leben und ihre Freiheit. Hier gibt es das Skript zum Beitrag
 
 
 
 
 
Interview

»Was im Iran geschieht, ist feministische Weltgeschichte«

Die Autorin Gilda Sahebi zur Revolte im Iran

 

»Das ist ein Schlachtfeld. Unser Schwert ist Liebe.« So rappt Toomaj Salehi und gibt damit den Sound der Revolution im Iran wieder. Seit dem Tod von Jina Mahsa Amini, die von der Sittenpolizei verhaftet wurde, wachsen die Proteste. Und die Solidarität ist groß – sie zieht sich durch alle Altersgruppen, Schichten und Geschlechter. Zusammen kämpfen die Menschen für Frauen, Leben, Freiheit.

Die Journalistin und Autorin Gilda Sahebi beleuchtet Aspekte der Revolte: die Rolle der Musik, die feministische Perspektive, die lange Geschichte der gewaltvollen Unterdrückung. Sie zeigt, wie die Iraner*innen der furchtbaren Brutalität des Regimes die größte Kraft entgegensetzen: Liebe. Sahebi ist davon überzeugt: »Was im Iran geschieht, ist feministische Weltgeschichte.«

Über den (alltäglichen) Kampf, die tückischen Repressalien, den Hass auf Frauen und die Chancen auf einen historischen Wandel im Iran sprachen wir mit der Autorin.


 

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